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Veranstaltung der FDP-nahen Friedrich Naumann Stiftung Für die Freiheit:
„Braucht's noch ARD, ZDF & Co“

 

Untertitel könnte sein:
"Ein gänzlich verlorener Abend!"

 

Nun zu der Veranstaltung, die am 29.11.2022 in Hamburg stattfand. Verantwortlich dafür war die FDP-nahe „Friedrich Naumannstiftung Für die Freiheit“.

Schon bei der Betrachtung der Podiums-Liste war mir ziemlich klar, dass von deren Seite keine kritischen Töne zu hören sein werden. Der einzige Gast, der noch etwas Schwung in die Runde hätte bringen können, wäre Volker Lilienthal gewesen, der jedoch kurzfristig abgesagt hatte.

 

Hier zunächst die (ursprüngliche) Gästeliste:

Sonja Jacobsen
Stellvertretende Landesvorsitzende und medienpolitische Sprecherin der FDP Hamburg. Die Journalistin hat Berufserfahrung bei den Öffentlich-Rechtlichen

Prof. Dr. Volker Lilienthal
Medienwissenschaftler / Universität Hamburg
(hat abgesagt!)

Frank Beckmann
Als Programmdirektor verantwortet Frank Beckmann sowohl das Zentralprogramm NDR Fernsehen, als auch die jeweiligen Zulieferungen für die ARD Mediathek, sowie die Bespielung von Drittplattformen.

Moderation:
Meinhard Schmidt-Degenhard
Arbeitete seit 1986 für den Hessischen Rundfunk bzw. die ARD. Seit 2016 ist Freiberufler.

 

Da saßen sie nun: drei ÖR-Rundfunk-affine - und zum Teil auch noch ÖRR-abhängige - Medienleute, und wollten einen Abend mit dem (pseudo)-kritischen Titel „Braucht's noch ARD, ZDF & Co“ gestalten.

Die erste scheinbar nie endende Stunde bestand aus peinlichen Lobhudeleien, Kleinreden von Skandalen, und flammenden Bekundungen, wie wichtig doch der ÖRR gerade in einer Zeit sei, wo normale Bürger unkontrolliert einfach Fakten und Meinungen übers Internet verbreiten dürften.

Das Ganze könnte man auch nennen: „Drei Stühle - eine Meinung“!

Okay, die Stunde habe ich irgendwie überstanden...

Jetzt durften die Bürger endlich etwas sagen.

Also meldete ich mich und trug vor, dass selbst leitende Top-Journalisten erklärt haben, dass sie statt Fakten lieber Haltung verbreiten wollten. Als der Moderator merkte, dass mein Anliegen ziemlich kritisch war, drängte er mich, rasch fertig zu machen. Ich durfte weder die Äußerungen in Gänze zitieren, noch durfte ich Beispiele dafür nennen, wie sich diese „Haltung“ in der praktischen journalistischen Arbeit auswirke. (Die beiden Äußerungen von Georg Restle und Patrik Gensing, sowie praktische Beispiele für „Haltungsjournalismus“ habe ich in meiner aktuellen Klageschrift wiedergegeben). Ich wollte nun wissen, wie der NDR dazu steht.

Nach meiner Frage wurden zunächst weitere Fragen gesammelt, und danach antwortete der ARD-Programmdirektor Frank Beckmann als erstes auf meine Frage. Seine überraschende Aussage war, dass mit „Haltung“ eine klare Haltung zur Demokratie gemeint sei.

Ich meldete mich erneut, da diese Darstellung grob falsch war. Immerhin geht es um Unterdrückung von wichtigen, entscheidenden Tatsachen, wie ich sie z.B. in meiner Klage geschildert habe, es geht um Verdrehung von Fakten, es geht um Ausgrenzung und sogar um Hass-Propaganda. Das alles hat nichts mit „demokratischer Haltung“ zu tun. Ich durfte aber nichts mehr sagen.

Und so lief es den ganzen Abend: Die Besucher durften kurz ihre Fragen loswerden. Dann antworten die ÖR-Leute auf dem Podium. Und auch wenn die Antworten noch so falsch oder gar verlogen waren, konnte man nichts dagegen tun. Weitere Nachfragen wurden zum Teil massiv abgewehrt. Eine Dame hatte es trotzdem versucht und wurde ziemlich brutal kaltgestellt.

Insgesamt erinnerte mich die Veranstaltung an eine ebenso heuchlerische Diskussion bei der CDU-Bürgerschftsfraktion...

Ich muss zugeben, dass ich in so einem Fall trotz Verbot hätte aufstehen müssen, und diese Aussage des Herrn Beckmann nicht stehenlassen dürfen. Leider bin ich in solchen Situationen zu uncool und zu unflexibel, um gelassen und konsequent reagieren zu können. Ich muss da dringend noch an mir arbeiten...!

 

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